Die zwei Seiten der Einsamkeit

Mann schaut traurig in Kamera

„Die Einsamkeit hat mich gelehrt, dass das Zusammensein mit anderen etwas ziemlich Schönes ist. Und das Zusammensein mit anderen hat mich gelehrt, dass die Einsamkeit etwas ziemlich Schönes ist.“ Der bekannte Schriftsteller Günter Radtke bringt es mit seiner Aussage auf den Punkt: Das Bedürfnis, sich auf sich selbst zu konzentrieren ist positiv, während die erzwungene Isoliertheit auf Dauer krank machen kann.

Langjährige Singles fühlen sich häufig nach Jahren ohne Partner einsam und sehnen sich nach Liebe oder jemandem, der sie in den Arm nimmt. Eine verwitwete Frau fühlt sich einsam, weil die Kinder schon längst das Elternhaus verlassen haben und die wichtigste Bezugsperson plötzlich nicht mehr da ist. Ein kleiner Junge erlebt Einsamkeit, wenn die anderen Kinder auf dem Spielplatz ihn hänseln und nicht mitspielen lassen. Das Gefühl des Alleinseins erlebt jeder im Laufe des Lebens. Doch es gibt feine Unterschiede hinsichtlich der Dimension dieses Gefühls, welches Abgeschiedenheit und Isolation vermittelt.

Ursachen und Faktoren für die ungewollte Isolation

Gemeinhin wird ein Gefühl der Einsamkeit als negativ wahrgenommen. Besteht dieser Zustand über einen längeren Zeitraum, versuchen viele Betroffene aus dieser Emotion auszubrechen – schaffen dies aber mitunter nicht. Sie fühlen sich oft ungeliebt und glauben, die innere Leere nicht überwinden zu können, obwohl sie sich nichts sehnlicher wünschen. Psychologen vermuten, dass diese Sichtweise in der Kindheit verankert ist. Menschen, die sich schon in jungen Jahren nicht geliebt fühlten, können nur schwer Selbstbewusstsein aufbauen, was zur Folge hat, dass sie sich isolieren. Ihnen fällt die Kontaktaufnahme zu anderen Menschen besonders schwer, was in extremen Fällen sogar zu Sozialphobien führen kann.1 Begünstigt wird diese unvorteilhafte Entwicklung auch durch Veränderungen in den Lebensumständen sowie äußere Einflüsse.

So lässt sich der Zustand überwinden!

Wissenschaftliche Studien2 belegen: Chronische Einsamkeit macht sowohl psychisch, als auch physisch krank. Damit es nicht dazu kommt, sollten sich Menschen, die unter gewöhnlichen, zeitweiligen Einsamkeitsgefühlen leiden, stets bewusst machen, dass diese von der Einstellung zu sich selbst bzw. zu ihrem Leben resultieren. Denn das bewusste Alleinsein, zum Beispiel beim Meditieren oder bei einem erholsamen Spaziergang, hat positive Effekte auf die persönliche Entwicklung. Wenn Betroffene lernen, sich selbst liebevoll zu behandeln, an ihre Umwelt nicht allzu hohe Erwartungen stellen und sich insgesamt mehr annehmen, wird die Einsamkeit verringert.

Denn das Gefühl der Isolation ist überwindbar. Schon Alfredo Le Mont wusste: „Die Einsamkeit ist eine Gefängniszelle, die sich nur von innen öffnen lässt.“

Wie haben Sie einsame Zeiten überwunden?

Haben Sie noch Fragen? Dann schreiben Sie an [email protected].

Quellen:

– 1 Wolf, Doris: Einsamkeit – innere Leere, psychotipps.com, [http://www.psychotipps.com/Einsamkeit.html].

– 2 Holt-Lunstad J., Smith T.B., Layton J.B. (2010): Social Relationships and Mortality Risk: A Meta-analytic Review. PLoS Med 7(7).

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