Die Ehe auf Zeit – Bis das Gesetz euch scheidet

Hochzeitspaar küsst sich vor einer Kirche

Die Ex-CSU-Landrätin Gabriele Pauli machte es sich vor einigen Jahren zur Mission die Ehe zu revolutionieren. Ihr Vorschlag war die „Ehe auf Zeit“. Im verflixten siebten Jahr sollten Paare vor die Vertrauensfrage gestellt werden, Eheverlängerung oder Eheaus? Eine aktuelle eDarling Umfrage zum Thema der Zukunft von Partnersuche und Partnerschaft zeigt, dass überraschend viele österreichische Singles Paulis Idee als sehr sinnvoll erachten.

Ist die traditionelle Ehe eine überholte Instanz?

Im Kalenderjahr 2012 wurden 5,9% mehr standesamtliche Ehen als im Vorjahr geschlossen und die Scheidungsrate sank im Vergleich zu 2011 leicht auf 42%. Eine positive Entwicklung! Wozu also eine Ehe auf Zeit?

Die durchschnittliche Dauer einer Ehe von Paaren, die sich scheiden lassen beträgt in Österreich aktuell 11 Jahre. Knapp die Hälfte aller Ehen scheitert nach den ersten 10 Jahren geschieden. Ein möglicher Ansatzpunkt, um Frau Paulis Vorschlag eine gewisse Berechtigung einzuräumen?2

eDarling befragte im Rahmen einer Zukunftsumfrage 762 Singles aus Österreich, Deutschland, und der Schweiz zu ihrer Vorstellung von Ehe und Partnerschaft im Jahr 2030. Dabei gehen circa 80% der Alleinstehenden davon aus, dass die durchschnittliche „Mindesthaltbarkeit“ einer Ehe weiter sinken wird. Zudem glauben ebenfalls etwa 80% der Singles, dass der Anteil verheirateter Paare von momentan 40% der Bevölkerung in Österreich zurückgehen wird.

Ehe auf Zeit. Umfragediagramm zu Hochzeitswunsch

Konzept der Zukunft – Die Ehe auf Zeit

Eine Ehe auf Zeit stellt unsere Grundvorstellungen vom Bund fürs Leben auf den Kopf und doch befürwortet knapp jeder Fünfte der befragten Singles aus Österreich, diesen Bund nach 7 Jahren zu hinterfragen. Insgesamt erachten 17% die Ehe auf Zeit als sehr sinnvoll, 14% empfinden sie als sehr beruhigend und 12% bezeichnen sie als sehr gut.

Skepsis gegenüber einer Ehe auf Zeit

Auch wenn der Zuspruch zur Ehe auf Zeit höher als erwartet ausfällt, sind es letzten Endes doch 38% der ÖsterreicherInnen, die diesen Ansatz als „sehr beunruhigend“ einstufen.

Noch mehr scheinen die Schweizer Singles von der hochromantischen Vorstellung vom Traumpartner auf Lebenszeit überzeugt zu sein. Beeindruckende 52% empfinden das Konzept einer befristeten Ehe als „sehr beunruhigend“. Im Gegensatz zu den österreichischen Umfrageteilnehmern bezeichnete keiner der Singles aus der Schweiz eine befristete Ehe als “sehr gut“ oder „sehr sinnvoll“.

Generell stimmten 77% der 762 Befragten mit der Aussage überein, mit ihrem zukünftigen Partner den Rest ihres Lebens verbringen und gemeinsame Zukunftspläne schmieden zu wollen.

Ehe auf Zeit: Lebenspläne

Vielleicht war Gabriele Pauli ihrer Zeit voraus. Sollte das Konzept der Ehe auf Zeit neben anderen modernen Beziehungsformen Einzug in unsere Köpfe und Gesetzesbücher halten? Was meinen Sie?

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Die Beziehung der Zukunft: Gemeinsam unabhängig?

Quellen:

– 1 Joachim Peter, Gabriele Paulis politischer Untergang (September 2007), http://www.welt.de/politik/article1197103/Gabriele-Paulis-politischer-Untergang.html (November 2013)

– 2 o.V., Pressemitteilung Statistik Österreich (Juni 2013), http://www.statistik.at/web_de/presse/071006 (November 2013)

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